- das Gehirn lernt nur das, für was es sich begeistert
- „Begeisterung ist wie Dünger für das Gehirn“ (faz)
Gerald Hüther is Neurobiologe
und ein großer Deutscher Denker und engagierter Intellektueller.
„Gerald Hüther plädiert für eine Neuausrichtung der Biologie im 21. Jahrhundert.[13] Annahmen wie die von der Konkurrenz als Triebfeder der Evolution sollten hinterfragt werden.
Das Zerlegen von Organismen in ihre Einzelteile führe nicht dazu, zu verstehen, was Leben ist.
Es reiche nicht, Lebewesen nur als Objekte zu sehen, sondern auch als Subjekte mit Intentionen und Bedürfnissen.
Es gelte, sich in die Lebewesen hineinzuversetzen, das zu sehen, was alles Leben verbindet.
Gemeinsam sei allem Leben die Fähigkeit zur Selbstorganisation, der Autopoiesis.[13]“ (Wikipedia)
Zitat aus dem Buch:
„Das Grundprinzip, nach dem sich unser Gehirn in seiner individuellen Einzigartigkeit heraus geformt, ist eigentlich sehr einfach:
Es wird am Anfang immer mehr bereitgestellt, als irgendwo auf dieser Welt von irgendeinem Mensch jemals tatsächlich gebraucht wird.
Schon vorgeburtlich ist bei uns allen ein beträchtlicher Überschuss an Nervenzellen produziert worden, von denen schließlich aber nur diejenigen erhalten geblieben sind, die auf irgendeine Weise in funktionelle Netzwerke eingebunden werden konnten.
Der Rest wurde wieder abgebaut.
Das war im Durchschnitt etwa ein Drittel.
…
Das gleiche Prinzip nutzt das sich selbst organisierende Gehirn auch, um all jene neuronalen Verknüpfungen und synaptischen Netzwerke aufzubauen, mit deren Hilfe all das gesteuert wird, was uns später hilft, uns in unserer jeweiligen Lebenswelt zurecht zu finden“
(Seite 37)
KI lernt ähnlich dem Gehirn:
Soll ich euch was sagen… die KI macht es beim Computer-lernen ganz ähnlich… es fängt mit einer Vielzahl an Möglichen Lösungen an und verwirft all die Lösungen die nicht gepasst haben.
„BruteForceLearning“ könnte man das nennen.
D.h. statt die Regeln für die Mathe-Formel „zu wissen“ und dann die Formel nach den Regeln zu rechnen (was Computer ja auch sehr schnell können) würde ein KI-programm (welcher man die Regeln nicht erklärt hat, die Regeln selbst finden muss) „herumprobieren“ bis es passt. (die richtige Lösung gefunden wurde)
Das ist ein selbst-organisierender Prozess und am Schluss (hopefully) kann die KI besser Auto fahren als ein Mensch.
Aber allein schon wenn man sich die gigantische Anzahl an möglicher Fahr-Situationen vorstellt, weiss man was das für eine Herkules-Aufgabe ist (welche eine Vielzahl an Menschen-Gehirnen täglich meist erfolgreich meistert), denn: die KI soll „von selbst“ für jede dieser Situationen die „optimale Lösung“ finden… (in der Simulation, dann in der Realität).
Etwas überspitzt formuliert: Wehe der Feuerhydrant ist nicht rot sondern blau… schon weiss die KI nicht mehr ob das ein Feuerhydrant oder ein Fahrrad ist… weil bisher waren alle Feuerhydranten rot.
zurück zum Thema:
stichpunktartiges Transkript:
- es reicht nicht beim letzten Pisa Test etwas besser abgeschlossen zu haben
- Inklusions-Gesetz: Harakiri für Vertreter des alten Schulsystem
- Schüler die man sonst immer so „wunderbar abschieben“ konnte, die müssen Sie jetzt rein nehmen
- Es ging immer darum möglichst leistungs-homogene Klassen zu schaffen:
- man kann den Kindern gar nichts beibringen, die müssen sich das Wissen selbst „in’s Hirn bauen“
- das einzige was die in homogenen Klassen super gut gelernt haben, sogar lernen mussten (sonst hätten die sich gar nicht gespürt als Individuen): Wettbewerb
- wenn alle gleich sind, dann kann ich nur versuchen besser zu werden
- wenn Sie die Klassen in-homogen machen
- d.h. Alters-Übergreifende Jahrgangsstufen machen
- oder wenn Sie welche rein bringen, die eigentlich nicht rein passen (die „sog. Behinderten“)
- dann erschaffen Sie eine Situation in der Schule wo das nicht mehr funktioniert
- d.h. dann kann kein Lehrer vorne seinen Unterrichtsstoff mehr „durchbringen“, weil die Hälfte der Klasse versteht das gar nicht
- d.h. jetzt wird das was schon immer bei Kindern sichtbar ist, dass Kinder nicht gleich sind
- d.h. jetzt wird die enorme Heterogenität(Ansatz) zum Problem, weil jetzt die alten Schulformen versagen
- Sie können nicht mehr für alle den gleichen Stoff anbieten (innerhalb dieser Klasse)
- Sie können nicht mehr die gleichen „Kriterien“ anlegen für die Validierung ihres Unterrichts (Sprich Klassenarbeiten und Noten, die hälfte wird jetzt immer 5en bekommen)
- wir brauchen für jede gesellschaftliche Weiterentwicklung immer die Balance zwischen der Bewahrung dessen was sich bewährt hat
- und einen hinreichend starken innovativen Impuls, der die Veränderung möglich macht
- je länger man darauf besteht, dass das Alte so wie es ist richtig ist, umso stärker wird der Druck im Dampfkessel der notwendigen Veränderungen und das kann zu unangenehmen Explosionen führen
- Was wir im Augenblick (2015) erleben, ist dass sich das nicht in Explosionen entlädt, sondern in „nebeneinander-her Entwicklung“
- es gibt Schulen in Deutschland, die haben sich so toll entwickelt
- egal ob Montessori, Walldorf, staatliche oder private Schulen waren, in allen Bereichen gibt es Gute und Schlechte
- es kommt scheinbar auf die einzelne Schule
- die einzelne Schule kann Wege einschlagen, die sind weit weg von dem was wir als Durchschnitt so kennen
- gleichzeitig gibt es ganz viele Individual-Initiativen aus diesem BildungsSystem heraus zu gehen (die neuen Kräfte)
- noch mehr Disziplin, noch mehr Leistungsdruck, noch mehr Selektion (die alten Kräfte) damit löst man aber das Problem nicht
- egal ob Montessori, Walldorf, staatliche oder private Schulen waren, in allen Bereichen gibt es Gute und Schlechte
- es gibt Schulen in Deutschland, die haben sich so toll entwickelt
- immer mehr junge Lehrer werden aufmüpfig
- sind nicht mehr zufrieden mit dem was Sie als Lehrer lernen sollen (das gilt vor allem für die die gerne Lehrer geworden sind)
- gleiches gilt auch für die Schüler: die Junge Schüler-Generation sieht überhaupt nicht mehr ein, dass die Sie irgendwohin gehen sollen, wo es ihnen nicht gefällt
- die ersten die es hätten merken müssen, dass das an Basis anders wird:
- die Dozenten an den Hochschulen
- doch offenbar haben die Professoren und Dozenten für Pädagogik nicht mitbekommen „was da läuft“
- machen immer noch ihre alte Ausbildung
- machen immer noch ihre alten Referendar-Arbeiten
- immer noch braucht ein Referendar c.a. 20h für die Vorbereitung einer Unterrichtsstunde, so dass der Leiter des Seminars damit zufrieden ist und dem eine gute Note gibt
- so dass bei den Referendare in der Zeit der Vorbereitung auf den Schuldienst im praktischen Bereich
- bei denen wird die Illusion erzeugt, wie eine gute Unterrichtsstunde aussieht, die man aber nur schafft, wenn man sich 20h darauf vorbereitet
- werden dann in die Praxis geschickt und müssen oftmals Sachen unterrichten, worauf die Referendare sich keine Minute vorbereiten können, bzw. Fächer für die Sie evtl. gar nicht ausgebildet sind
- um die jungen Lehrer zukunftsweisend zu befähigen, wäre nicht wie man eine perfekte Unterrichtsstunde macht, sondern wie man
- Improvisiert
- wie man damit zurecht kommt, dass man jetzt vor einer Klasse steht und eigentlich nicht weiss was man jetzt machen soll
- wie man sein eigenes Wissen in eigene Formen bringt, so dass die Schüler auch wirklich von so einem Unterricht profitieren
- darauf ist diese ganze Schule nicht vorbereitet
- Bildung oder Ausbildung? Hochschulen ohne Kompass?
- glaube im Hochschulbereich sind wir im Moment noch dabei in die entgegen gesetzte Richtung zu gehen
- wir kommen aus einer Zeit wo ein Studierender die Möglichkeit hatte, sich in verschiedenen Fächern mal auszuprobieren
- auch mal eine andere Vorlesung zu hören
- auch mal eine Zeit lang in ein Fach hinein zu schauen, um zu sehen ob ihm das liegt
- d.h. spielerisch herauszufinden wofür man „Der Richtige“ ist
- das ist alles kaputt
- die Hochschulen sind Ausbildungsstätten geworden, bessere Berufsschulen, da ist gar kein Platz mehr für Persönlichkeitsentwicklung
- da heisst die Botschaft: hier muss ich möglichst schnell durch und da muss ich so durch, dass ich hinterher ne gute Anschluss-Karriere machen kann
- und da ist es so, dass das manche Universitäten und vor allem private Hochschulen besonders gut versprechen können (oft privat von großen Unternehmen finanziert, selbst ALDI hat seine eigene Hochschule)
- die einzigen die das aufhalten könnten, wären eigentlich staatliche Hochschulen die sagen: „das machen wir nicht mit“
- Hochschule ist keine Ausbildungsstätte
- Hochschule ist eine Bildungsstätte um Persönlichkeiten zu bilden, die in jederlei Hinsicht als Vorbilder in der Gesellschaft auftreten können
- die einzigen die das aufhalten könnten, wären eigentlich staatliche Hochschulen die sagen: „das machen wir nicht mit“
- Erwin Wagenhofer, Dokumentation: Aphabet
- über die Probleme die Er so sieht mit der Bildung sagt Herr Wagenhofer:
- habe diesen Film nie so drehen wollen, konnte den Film nur deshalb so drehen, weil ich vorher zwei andere Filme gedreht habe:
- „We Feed the World“ (Erwin Wagenhofer)
- „Let’s Make Money“ (Erwin Wagenhofer)
- (neben 1984, die Version welche im Jahre 1984 in England gedreht wurde, zwei sehr wichtige Filme, welche zur „Grundausstattung“ jeder Oberstufe gehören sollten)
- Was machen wir denn da überhaupt? Was ziehen wir denn da als Bildung gross?
- Menschen die sich auf Kosten anderer bereichern
- Menschen die gewissenlos mit anderen Lebewesen umgehen
- Menschen die gewissenlos ihre eigenen Interessen auf Kosten anderer vertreten
- ist das die Qualifikation die man in einer Hochschule erwerben darf?
- habe diesen Film nie so drehen wollen, konnte den Film nur deshalb so drehen, weil ich vorher zwei andere Filme gedreht habe:
- über die Probleme die Er so sieht mit der Bildung sagt Herr Wagenhofer:
Links:
https://www.gerald-huether.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Gerald_H%C3%BCther
https://www.akademiefuerpotentialentfaltung.org/
mehr Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=jUTtL-JDiNQ